Bad Kissingens Jäger gehen ihren Kurs weiter

Die Anzeichen waren bereits im Vorfeld klar und auf der Hauptversammlung des Jägervereins nochmals bestätigt: Die Bad Kissinger Jäger bleiben bei ihrer im Jahr 2024 erlassenen Satzung, die beim Dachverband für heftigen Unmut sorgte. Im Fokus steht für die Bad Kissinger Waidmänner insbesondere die Stärkung des Vereins vor Ort.

Notwendig wurde die Satzungsänderung durch eine Kündigungswelle aufgrund des Gebarens des BJV-Präsidenten, Ernst Weidenbusch, in diversen Angelegenheiten. Bad Kissingen ermöglichte – wie auch die Neuburger Jäger – eine Vereinsmitgliedschaft ohne BJV-Mitgliedschaft. Bei der Jahreshauptversammlung am 18. Oktober bestätigten die Mitglieder des Jägervereins den Vorstand in seinem Kurs, was sich im Wahlergebnis widerspiegelte. Der alte Vorsitzende Helmut Fischer wurde einstimmig in seinem Amt bei den Neuwahlen bestätigt. Die angetretene Vorstands-Mannschaft wählten die Jäger ohne Gegenstimmen. Dr. Helmut Fischers Stellvertreter ist Sepp Rauchfuss, Geschäftsführer Marco Hoffmann, Repräsentant ist Carsten Schmitt, als Beisitzer fungieren Hans-Jürgen Martin, John Graser, Maximilian Thain, Schatzmeister ist Windfried Wetterich, als Kassenprüfer fungieren Berthold Greubel und Joachim Weißenseel – die sich jüngere Hilfe in ihrem Amt erhoffen.
In den Arbeitskreisen ist Johannes Schlereth für die Schriftführung zuständig, bei den Jagdhornbläsern geben Arno Schlereth, Florian Bauer und Marco Weingärtner den Ton an, im Schießwesen sind Hans-Jürgen und Jan Martin aktiv, im Bereich des Hundewesens agieren Erwin Schmelz und Andreas Ruppert, Ansprechpartner fürs Schwarzwild ist Berthold Greubel, für den Naturschutz zuständig ist Maximilian Thain und um die Öffentlichkeitsarbeit und Digitalisierung kümmern Sepp Rauchfuss und Johannes Schlereth, der nun als Presseprecher agiert.

Der eingeschlagene Weg ermöglicht den Jägern in Bad Kissingen nun einige Freiheiten. Zahlreiche Seminare – etwa zu Neozoen, zum Umgang mit der Kettensäge, zum Hochsitzbau, zum Kurz- oder Langwaffenschießen sind angedacht. Weiters wird ein Lehrgang zur Standaufsicht angeboten. Das Besondere: Für Mitglieder sind diese Kurse nun kostenfrei. Auch der Schießkinobesuch vor den Drückjagden wird von nun an vom Verein übernommen. Hinzu kommt noch der Bezug einer Jagdzeitung für die Mitglieder, was ebenfalls im Jahresbeitrag enthalten ist. Aber auch an rechtliche Aspekte hat der Vorstand gedacht. So liegen Angebote für Versicherungen vor, die bei gleichen Konditionen günstiger sind als über den Dachverband. Zur Rechtsschutzversicherung holte der Verein Angebote ein. Allerdings wären hier die Kosten pro Mitglied als zu hoch einzuschätzen. Rabatte beim Autokauf als Jäger sind ebenfalls bei entsprechenden Händlern problemlos zu erfragen.  Weiters möchte man eine Kommunikationsoffensive fahren, um den Verein moderner aufzustellen. In der Jagdzeitschrift wird es einen Beileger zu Vereinsnachrichten geben. Hinzu kommt ein E-Mail-Newsletter, SMS-Push-Benachrichtigungen und ein Cloud-basiertes System schafft Übersicht über Termine, Umfragen, Seminare und weitere Angebote. Um ältere Mitglieder auf diesem Weg mitzunehmen, setzt der Vorstand auf jüngere Jäger als Multiplikatoren. Bei den anwesenden Mitgliedern sorgte all das für Begeisterung, jeder Aspekt wurde mit großem Applaus bedacht.

Doch nicht nur die Arbeit des Vorstands war zu honorieren, sondern auch die der Mitglieder. Allerdings hatte der BJV dem Verein keine Ehrennadeln zukommen lassen. Hier hatte sich ein Machtspiel entsponnen, mit dem sich BJV-Präsident Ernst Weidenbusch scheinbar Zutritt zur Versammlung durch die Hintertüre ermöglichen wollte. Aufgrund des Verhaltens des Präsidenten bei einem Vor-Ort Termin im September war dessen Anwesenheit jedoch nicht erwünscht, was der Vereinsvorstand dem BJV-Oberhaupt auch schriftlich mitteilte. Die Nadeln und Urkunden will der Dachverband nun nachreichen.

Geehrt werden:

Thomas Deeg (25 Jahre)

Detlev Schmitt (40 Jahre)

Reinhard Landgraf (50 Jahre)
Peter Gleissner (50 Jahre)

Wolfgang Geier (60 Jahre)
Rudolf Hein (60 Jahre)
Werner Kleinhenz (60 Jahre)
Dieter Kunzmann (60 Jahre)
Heinz Riedel (60 Jahre)
Peter Warmuth (60 Jahre)

Auch hatte der Verein einige Neuzugänge im Bereich der Jungjäger zu verzeichnen. Dr. Helmut Fischer nahm David Meier, Tim Ammon, Kai-Uwe Bauer und Joachim Lenz in die Reihen der Bad Kissinger Jägerschaft auf.

Ein heißes Eisen der vergangenen Jahre war der vereinseigene Schießstand. Hierzu vermeldete Dr. Helmut Fischer einen Erfolg: „Unser Schießstand ist gerettet.“ Dr. Helmut Fischer erwähnte hier insbesondere den Einsatz von Hans-Jürgen Martin sowie dessen Sohn, Jan Martin, die als treibende Kräfte die Arbeiten vorantrieben. „Der Verein ist in den letzten Verhandlungen, die Genehmigung ist durch“, teilte Dr. Helmut Fischer mit. Vor Ort ist der Schrotschuss auf Roll- und Kipphasen, Trap und Skeet möglich. Der Schießbetrieb soll im kommenden Frühjahr aufgenommen werden. Hier ist weiters eine Einweihungsfeier angedacht. „Wir brauchen uns nicht verstecken mit unserem Stand“, betonte der Vorsitzende mit Blick auf die umfangreichen Arbeiten am Schießstand.

Doch nicht nur handwerklich gab es einiges zu tun: Auch im Brauchtum war der Verein aktiv. Bei den Jagdhornbläsern waren diverse Hubertusmessen und die Feier zum 60-jährigen Bestehen der Bläsergruppe zu vermelden.
Ein Wermutstropfen war das Rakoczy-Fest im Sommer. Letzteres fiel für die Bläser wegen nicht vorhandenen Hornisten mehr oder minder aus. Sollte es 2026 nicht gelingen, genug Bläser zu stellen, soll Ersatz aus Hammelburg und Bad Brückenau herangezogen werden.

Beim Hundewesen sorgte Obmann Erwin Schmelz dafür, dass eine Brauchbarkeitsprüfung stattfand. Alle 16 Hunde bestanden diese mit Bravour. Für das Jahr 2026 befinde man sich derzeit in Absprachen. Denn in Bad Kissingen möchte man – trotz der Querelen mit dem Dachverband – weiter an der Hundearbeit für eine waidgerechte Jagd festhalten. Dr. Helmut Fischer ließ bereits bei der Versammlung durchblicken, dass hier wohl eine Lösung in Sicht sei. „Auch das Thema Hundearbeit geht weiter!“

Die optimistische Stimmung fand auch in dessen Schlussworten nochmals Eingang: „Es wird ruhiger werden. Wir können uns freuen, auf das was kommt. Wir blicken mit gutem Gewissen in die Zukunft des Jägervereins Bad Kissingen.“

 

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